Meinungen

Kommentare zur Malerei von Gabriele Sauerland

„Die Betrachtung der Arbeiten von der Architektin und Malerin, Gabriele Sauerland, findet das Ungefähre ohne Bestimmung, ein Diskurs von Farben, die die eigene Vorstellung von dem was es zu sein scheint, auflöst, frei von gefälligen Beliebigkeiten schaffen die Bilder dieser Künstlerin einen eigenen Blick zu sich Selbst. Der Hintergrund verweigert sich den Vorstellungen von Schmerz, Lust, Ekstase oder auch Demut ohne Bestimmungen, um Deutungen zu finden, die dem Betrachtenden das Scheinbare reflektiert, plötzlich greifbar und nah.

Diese Reise in die Farben und Deutungen werden zu Abenteuern, zu Seelenverwandtschaften, die sich zufällig begegnen und doch keine Zufälle sind, sondern Aufbruch und Entdeckungen einer Farbenreise, der man sich nicht entziehen kann.“

Sammler Dr. Peter Klostermann

Berlin

„Seit ich ihre Bilder zum ersten Mal sah, erlebe ich immer wieder ihre Kraft und Intensität, ihre Heftigkeit gerade auch im Malgestus bei großen Formaten.

Bilder, an allen Wänden ihres Ateliers, hoch bis zur Decke, sichtbar mit ganzem Körpereinsatz gemalt. Eine Wucht zwischen ihr und dem Material.

Die Pinselspur sichtbar, die Formen stark und flächig, Linien selten gesetzt, eher in den kleineren Formaten. Und welcher Sturm von Farben, als brenne die Welt und ein feuriger Gedanke…

Einsamkeit, Zweisamkeit, Wut, Innigkeit, Tod, Verletzung, Erinnerung. Ein Gesicht, zart oder verhüllt oder doch nicht? Ganze Figuren oder eine riesige Krone? Bildsprache zwischen Gestus und Konkretheit, feinste Farbstufungen, Schichtungen …

Was macht sie mit der schwarzen Farbe? Ja, schwarz für Figuren, die Tiefe, die Fassung, für die Leitung der Augen, für das Entdecken daneben und dahinter und immer wieder für die Darstellung unendlich feinster Nuancen im Schwarz selbst.

Zu dieser Farbe hat sie eine zärtliche Beziehung, sie ist ein Energiezentrum in ihrem Werk.

Tiefe Lebensimpulse, die den Schmerz in und um uns nicht negieren, zeigen und übertragen eine kraftvoll stürmende Beheimatung in der Gegenwart.“


Dipl.-Päd. Ingan Küstermann

„Malerei explosiv! Diese Malerin arbeitet leidenschaftlich -wie andere Leute leidenschaftlich auf die Jagd gehen, das Auflauern, Zupacken und Töten inbegriffen. Ausgangspunkt ist das Staunen, Staunen über die Wunder der Natur da draußen und Staunen über die Natur im Innern des wahrnehmenden Ich. So ist das Anschauen ihrer Bilder wie durchs Gras Laufen an einem heißen Sommertag oder das Patsch-nass-Gefühl bei einem Gewitter. Die Gesten sind hinreißend.

Allerdings bleibt es nicht beim Farbenrausch. Hemmungen kommen dazu. Die wichtigste Hemmung beim Parforceritt dieser Malerin ist bei den schönsten Bildern die Einführung rationaler Netze. In die chaotischen Würfe bricht Euklidisches ein, z.B mitten im Gewühle ein Quadrat, an der Basis von allerhand Wirrwarr eine exakte gerade Linie oder gar deren zwei, einander parallel.

Ich bewundere den kämpferischen Mut dieser Malerin. Sie setzt alles aufs Spiel, das Risiko der vitalen Zufälle; es erzeugt die „schöne Unordnung“, aus der Hand geschüttelt, und zugleich die Sehnscht nach dem Rationalen; sie sorgt für geistige Stabilität. Die Kämpferin wird nie zufrieden sein, sondern immer in Rage. Sie gibt keine endgültigen Antworten; sie stellt statt dessen aufregende Fragen.

Weitermachen, liebe Gabriele, weitermachen! Ist doch nichts berauschender als der tägliche Aufbruch nach Utopia…“

 

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Meisenheimer